Donnerstag, 27. Juni 2013

Tiergarten im Juni

Ich versuche möglichst naturnah und tierfreundlich zu gärtnern. Wenn ich dann Schmetterlinge, Hummeln, Käfer, Vögel und andere Kleintiere im Garten beobachten kann, freue ich mich und fühle mich manchmal fast ein bisschen geehrt, wenn sich die kleinen Lebewesen in meinem Garten niederlassen. Leider sind die lieben Tierchen oft nicht sehr einfach zu fotografieren... Hier eine kleine Auswahl von Garten-Besuchern im Juni:

In meinem Kräuter- und Gewürzgarten lebt eine ganze Kolonie von Weinbergschnecken. Die geschützten Weinbergschnecken richten im Garten keinen all zu grossen Schaden an und fressen zudem die Eier der Nacktschnecken, weshalb ich mich über die anmutigen Tierchen meistens freue. Ab und zu werfe ich sie wieder ins Gebüsch, wenn sie den Nutzpflanzen zu nahe rücken.


Ein Marienkäfer frisst Blattläuse vom Apfelbäumchen:

Ein Bockkäfer auf dem Gewürzfenchel:

 Gefleckter Schmalbockkäfer und Buntkäfer auf Nahrungssuche auf dem Wald-Geissbart:


Auch die Hummeln mögen den Wald-Geissbart und wälzen sich geradezu in den weissen Pollen:

Gewürzfenchel ist eine Futterpflanze für die Schwalbenschwanzraupe, was nebst den hübschen Dolden und den Fenchelsamen der Hauptgrund ist, weshalb ich diese Pflanze im Garten habe. Und siehe da, offenbar hat ein Schwalbenschwanzfalter seine Eier auf meinem Gewürzfenchel abgelegt. Fünf kleine Raupen habe ich bisher gezählt:


Ich bin gespannt, welche Tierchen ich im Juli in meinem Garten beobachten kann...

Natürlich gibt es auch Garten-Besucher, die man nicht so gerne sieht. Nacktschnecken, Blattläuse oder Wühlmäuse zum Beispiel. Solange diese nicht überhand nehmen, halte ich es mit dem Prinzip "leben und leben lassen". Die meisten "Schädlinge" haben gern gesehene Fressfeinde. Und wenn es dann doch mal nicht anders geht, reichte mechanische oder biologische Bekämpfung bei mir bisher immer aus, um die Tierchen wieder in die Schranken zu weisen. 

Samstag, 22. Juni 2013

Junges Gemüse

Ich ernte die Kefen (Zuckererbsen) jung und regelmässig. Dann sind sie besonders zart, beinahe süss und könnten sogar roh gegessen werden. Zudem steigert regelmässiges Pflücken den Ertrag. Die Pflanze bildet Früchte, damit die Samen ausreifen und die Reproduktion sichergestellt ist. Je mehr man pflückt, desto mehr Früchte bildet die Pflanze, damit Samen reifen. Lässt man früh Samen ausreifen, braucht die Pflanze keine neuen Früchte zu produzieren. So ist das.


Auch die Radieschen schmecken jung am besten. Zur Zeit kann ich jeden Tag einen kleinen Bund ernten.


Die jungen, gezackten Blätter des Mizuna (Japanischer Senfkohl) schmecken leicht scharf. Ich habe den Mizuna zwischen die Buschbohnenreihen gesät, was sich gut bewährt. Zu dicht stehende Pflänzchen ziehe ich aus und verwende sie wie Rucola im Salat. Man kann Mizuna auch kochen, zum Beispiel im Wok, das habe ich bisher aber noch nicht ausprobiert.


Sonntag, 16. Juni 2013

Kräutergarten

In meinem Garten wachsen zur Zeit gut 27 verschiedene Kräuter- und Gewürzstauden. Zeit für ein kleines Kräuterinventar:

Thymian und Zitronenthymian


Oregano

Estragon

Liebstöckel (Maggikraut)

Koriander 

Glatte Petersilie

Zitronenmelisse

Neuzugänge im Garten: Goldmelisse, Ginger-Minze, Bananen Minze und Schnittknoblauch




In Kübeln gezogene Kräuter: Zitronenverbene (diesen Strauch habe ich schon 7 Jahre. Er schlägt jedes Jahr zuverlässig aus, hat aber leider immer noch nie geblüht), daneben Lorbeer.

Currystrauch

Schopflavendel und Rosmarin

Strauchbasilikum (eine fantastische Pflanze! Wird sehr gross, mit wunderschönen violetten Blüten. Leider konnte ich ihn bisher nie erfolgreich überwintern, obwohl dies theoretisch möglich sein sollte.)

Griechischer Basilikum

Nicht abgebildet sind: Schnittlauch, Bohnenkraut, Dill, Gewürzfenchel und Bronze-Fenchel, Marokkanische Minze, Salbei und Borretsch. Zudem wachsen ohne mein Zutun wilder Majoran, Kamille und eine weitere mir unbekannte Minzenart.

Donnerstag, 13. Juni 2013

Zuckererbsenblüten

Ich bin jedes Jahr wieder entzückt über die wunderschönen Blüten der Zuckererbsen:




Schon bald wachsen aus diesen Blüten die ersten zarten Kefen. Dann gibt es endlich etwas zu ernten! Bisher gab's nämlich erst Radieschen, Mangold (Krautstiele) von den letztjährigen Pflanzen und natürlich ganz viele frische Kräuter. 

Dienstag, 4. Juni 2013

Heinzen

Schon lange wünschte ich mir Heinzen (Heureiter) als Kletterhilfen für meine Gurken und Kürbisse. Vor zwei Wochen konnte ich nun auf dem Bauernhof meines Onkels alte Heinzen abholen.


Damit sie im Garten etwas länger halten, habe ich sie eingeölt. Jetzt sind sie halt etwas dunkelbraun und nicht mehr so schön grau-verwittert. Aber bald sollten sie ja sowieso eingewachsen sein. Ich muss mir noch etwas wegen den spitzen Stäben einfallen lassen, damit ich mir im Eifer der Gärtnerei nicht ein Auge aussteche... Vielleicht Korken?


Jetzt müssen die lieben Gurken und Kürbisse nur noch wachsen... Ich habe heute noch einmal direkt in den Boden nachgesät, da meine im Mai gesetzten Pflänzchen mehr schlecht als recht aussehen, was bei den vergangenen Wetter- und Temperaturverhältnissen leider nicht verwunderlich ist. Ich hatte mir die letzten Wochen fest vorgenommen, hier nicht übers Wetter zu jammern, aber ich muss es jetzt doch noch sagen: Dieser Frühling war das Letzte! 

Sonntag, 2. Juni 2013

Glyzine

Als wir in die Oele einzogen, stand an der Hausmauer eine alte, vermorschte Glyzine, die keine Blätter mehr trug. Ich löste die grosse, aber tote Pflanze aus dem Drahtgeflecht und grub sie mitsamt des vermoderten Wurzelstockes aus. An ihre Stelle pflanzte ich ein Clematis montana. Während die Clematis im ersten Winter bereits das zeitliche segnete, wuchs aus einem offenbar übersehenen Wurzelrest eine neue Glyzine heran. Da meine Clematis tot und die jungen Blätter der Glyzine recht hübsch waren, beschloss ich, der Pflanze noch eine Chance zu geben und zog sie am alten Drahtgeflecht an der Hauswand hoch - in der festen Überzeugung, dass diese Pflanze nie im Leben, oder dann sicher erst nach vielen Jahren, blühen würde.


Vergangenen Februar schnitt ich die Pflanze dann gemäss Anleitung radikal zurück, so dass nur noch ein Haupttrieb stehen blieb und alle Seitentriebe auf ca. 10 cm eingekürzt waren.

Ich traute meinen Augen kaum, als ich im April plötzlich Blütenknospen entdeckte!


Ich freue mich riesig über meine blühende Glyzine! Auch wenn es für dieses Jahr noch nicht der grosse Blütenreichtum ist, die Blüten sind sehr schön und mit dem richtigen Schnitt, sollte es auch in Zukunft klappen.